„Sensorik wird überbewertet“

In meinem ersten fachlichen Blogbeitrag möchte ich mich dem Thema Sensorik widmen.

Sensorik wird ja von vielen Abteilungen abseits der Qualitätssicherung als überflüssig eingestuft. Denn wenn es nicht schmeckt oder schlecht riecht, bekommt das ja Jeder mit. Falsch! Wusstet ihr, dass sich die sensorischen Fähigkeiten mit zunehmenden Alter verändern? Ist euch bekannt, dass auch verschiedene persönliche „Laster“, wie zum Beispiel Rauchen und Kaffee trinken, einen erheblichen Einfluss auf die Sensorik eines Jeden haben? Was für den einen salzig schmeckt, ist für jemand Anderen bereits ungenießbar versalzen. Und um genau solche unterschiedlichen sensorischen Empfindungen greifbar machen zu können, ist die Sensorik unumgänglich. Man benötigt ein sensorisches Profil von den Mitarbeitern, welche sensorische Aufgaben im Unternehmen haben. Anhand eines sensorischen Profiles kann man eine Aussage darüber treffen, ob und inwieweit ein Mitarbeiter als sensorische Prüfperson geeignet ist.

Leider wird auch heutzutage die Sensorik in vielen Firmen noch stiefmütterlich behandelt. Zu unrecht. Die Sensorik ist und bleibt ein zentrales Instrument der Qualitätssicherung und sollte nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden.

Aber auch hier ist es ganz wichtig, in der Praxis zu bleiben. Es ist Niemanden geholfen, wenn alle Mitarbeiter sensorisch super ausgebildet werden, aber am Ende lediglich die Salzigkeit eines Produktes im Mittelpunkt steht.

Mitarbeiter müssen fokussiert geschult werden. Das heißt immer im Hinblick auf den geplanten Einsatzbereich. Das heißt also, dass die Komplexität und Intensität der sensorischen Ausbildung eines Mitarbeiters vom Produkt und der damit verbundenen Sensorik abhängig sein sollte. Und wenn ich von sensorischer Ausbildung spreche, meine ich damit nicht dass jeder Mitarbeiter an einem DLG-Sensorik-Seminar teilgenommen haben muss.

Fakt ist, dass in jedem Unternehmen eine zuständige Person für die Sensorik benannt sein muss. Und diese Person sollte über Grundwissen in der Sensorik verfügen und dafür ist es natürlich ratsam ein entsprechendes Seminar zu besuchen. Des Weiteren sollte diese Person an jährlichen externen Schulungen teilnehmen, um als „ausgewählter Prüfer“ gemäß DIN EN ISO 5492:2008+A1:2017 zu gelten. Denn ausgewählte Prüfer haben ihre besonderen Fähigkeiten und ihre Eignung zur Durchführung einer sensorischen Prüfung damit nachgewiesen. Zusammenfassen kann man also sagen, dass die für Sensorik zuständige Person der Sensorik-Experte eurer Firma ist.

Ich möchte euch zum Thema Sensorik ein Mindmap an die Hand geben. In diesem Mindmap findet ihr zahlreiche sensorische Begriffe um ein Produkt sensorisch zu beschreiben. Ich hoffe, dass es eine gute Arbeitshilfe für euch ist!?

Min Map Sensorik

Wenn ihr mehr und vor allem detailliertere, produktspezifisches sensorisches Vokabular benötigt, empfehle ich euch das Buch „Fachvokabular Sensorik: Praxisleitfaden zur Beschreibung von Lebensmitteln mit allen Sinnen“ von der DLG e.V.:  http://amzn.to/2FOLPsg

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Schreibt mir gerne in die Kommentare, was euch zum Thema Sensorik gerade so beschäftigt oder wo kommt ihr gerade nicht weiter? Ich möchte meinen nächsten Sensorikbeitrag gerne nach euren Bedürfnissen ausrichten. Also teilt mir mit, was euch unter den Nägeln brennt…

…bis zum nächsten Blogbeitrag…

1 Gedanke zu „„Sensorik wird überbewertet“

  1. Es ist richtig, um vom Verbraucher am Supermarktregal wahrgenommen zu werden, ist es in Zeiten einer überbordenden und täglich wachsenden Produkt- und Markenvielfalt für jedes Unternehmen von immenser Bedeutung ein eigenes Profil und Alleinstellungsmerkmale zu Entwickeln. In der Entwicklung und Produktion von Lebensmitteln kann ein solches Alleinstellungsmerkmal das sensorische Profil eines Produktes sein. Neben der Herausforderung der Entwicklung eines solchen sensorischen Profils ist aber auch von entscheidender Bedeutung, dieses über Jahre zu bewahren und Abweichungen rechtzeitig zu erkennen. Voraussetzung dafür ist die korrekte und nachvollziehbare Beschreibung aller sensorischen Merkmale!

    In diesem Sinne kann ich deinen Standpunkt nur unterstützen und wünsche dir viel Glück für deinen Blog!

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